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2022 | © Mülheimer KlimaBündnis
© Mülheimer KlimaBündnis

Newsletter November 2024

Der Newsletter des Mülheimer KlimaBündnisses richtet sich an seine Mitglieder und Abonnent*innen sowie an die Kommunalpolitik und lokale Medien.

KlimaBündnis vermisst Transparenz.

Auch beim Austauschtreffen im Oktober drehten sich die Beratungen um die von der Stabsstelle für Klimaschutz + Klimaanpassung angekündigte Vorstellung der Projektmanagementstruktur zur Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzepts 2035, die bereits am 05.12.2024 vom Stadtrat verabschiedet werden soll. Das Bündnis kritisiert, dass in der Kürze der Zeit kaum noch eine inhaltliche Auseinandersetzung möglich sein wird, weil die Stabsstelle bis dato noch keinen Entwurf veröffentlicht hat. Um vorbereitet zu sein, wurden die sieben Handlungsfelder des Konzepts innerhalb des Bündnisses aufgeteilt. Weitere Informationen zum Mülheimer KlimaBündnis HIER.

Klimaschutz im Galopp.

Fast vier Jahre brauchte es, bis die Stadtverwaltung nach dem Ratsbeschluss zur Feststellung der Klimanotlage Ende vergangenen Jahres das integrierte Klimaschutzkonzept 2035 vorlegte. Ein weiteres Jahr benötigte es, eine Projektmanagementstruktur zu seiner Umsetzung zu entwerfen, die nun in einer Art Gremien-Sprint noch bis zum Jahresende verabschiedet werden soll – am 07.11. im Klimaschutzbeirat, am 12.11. im Umweltausschuss und schließlich am 05.12.2024 im Stadtrat. Innerhalb von vier Wochen soll also eine für die Stadt und ihre Bürger*innen weitreichende Entscheidung getroffen werden, die das Handeln und Stadtleben der nächsten zehn Jahre maßgeblich prägen wird, um die Klimaneutralität spätestens 2035 erreichen zu können. Alle Sitzungen sind öffentlich, Bürger*innen also herzlich eingeladen. Das integrierte Klimaschutzkonzept 2035 kann HIER eingesehen werden.

Wie „smart“ ist Mülheim?

In jedem Fall hat die Stadt da wohl noch Luft nach oben, die mit der „Smart City Initiative“ erschlossen werden soll. Worum geht es? Innerhalb der Stadtverwaltung sollen raumbezogene Daten und Informationen zusammengeführt werden wie etwa zur sozialen Struktur, zum Mobilitätsverhalten, aber auch zur Hitze- oder Überschwemmungsvorsorge. Das Bündnis fragt sich allerdings, warum diese Initiative scheinbar nur im Wirtschaftsausschuss thematisiert wird und die Stabsstelle für Sozialplanung + Statistik im Sozialausschuss scheinbar ein eigenes Konzept ähnlicher Art vorlegt. HIER die „Smart City Initiative“-Vorlage für den Wirtschaftsausschuss.

ZEIT fürs Klima?

Die ZEIT Verlagsgruppe bietet mit dem digitalen Format „ZEIT für [KLIMA]“ eine Veranstaltungsreihe zu gesellschaftlichen Themen rund um den Klimawandel an. Die nächste Veranstaltung am 21.11.2024 steht unter dem provokanten Titel „Biodiversität als Wirtschaftsfaktor“. Denn nicht zuletzt der Klimawandel sorgt dafür, dass derzeit eine von acht Arten vom Aussterben bedroht ist. So solle es von 18-19.15 Uhr um Maßnahmen gehen, die sich im Klima- und Artenschutz als besonders effektiv erweisen. Informieren und anmelden kann man sich HIER.

„Die Rechnung, bitte!“

Die Einschläge der Folgen des Klimawandels kommen immer näher und häufiger. Gerade die jüngsten Unwetter in Spanien zeigen, welche Gewalten und Kräfte er von der Leine lässt. Aufhalten kann der Mensch sie kaum, verhindern allenfalls nur sehr langfristig durch konsequenten Klimaschutz. Heißt also, wir müssen uns anpassen. Der Europäische Rechnungshof hat jüngst vorgerechnet, dass die Kosten der Klimaanpassung stark ansteigen, weil in der Vergangenheit zu wenig getan wurde. Für die Jahre 2014-2020 bezifferte der Rechnungshof die Kosten innerhalb der EU auf etwa 8 Mrd. Euro. Für den Zeitraum von 2021-2027 geht er von 26 Mrd. Euro aus, mehr als dreimal so viel also. Zum Sonderbericht des EU-Rechnungshofs geht es HIER.

Unkraut vergeht nicht … Gut so!

Denn wenn es nach den Interessen der industriellen Landwirtschaft großflächiger Agrarbetriebe ginge, sähe das sicher anders aus. Grund genug also, den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden genau zu hinterfragen. Die Deutsche Umwelt-Hilfe (DUH) hat genau das getan und mittlerweile erreicht, das 36 Herbizid-Produkte, die den Wirkstoff Flufenacte enthalten, verboten werden sollen. Auf Sicht ist das sicher auch im Sinne der Landwirtschaft. Denn sie profitiert von der Artenvielfalt. Viele Landwirt*innen haben das auch erkannt und gehen deswegen andere Wege. Mehr zum Erfolg der DUH HIER.

Energiewende machen.

Bürgerschaftliches Engagement bei der Energiewende zeigt sich nicht zuletzt in entsprechenden Genossenschaften. In Mülheim gibt es gleich mehrere davon. Neben der BürgerEnergieGenossenschaft Ruhr-West (BEG-RW) engagiert sich hier auch die Energiegenossenschaft Siedlung Mausegatt / Kreftenscheer (E-S-M) Sie betreibt in Heißen ein Blockheizkraftwerk mit Nahwärmenetz und damit einen wichtigen Beitrag bei der lokalen Wärmeversorgung. Mehr Informationen zur E-S-M HIER.

Neuer Schub für die Windkraft?

Mittlerweile müssen Anwohner*innen neuer Windkraftanlagen an den Profiten beteiligt werden. Im Gegenzug wurden die Auflagen bei Genehmigung und Bau solcher Anlagen etwas gelockert. Einige Gemeinden haben diese Möglichkeiten konsequent genutzt. Denn wenn Windräder Geld in die Kassen spülen, fällt so mancher Vorbehalt fast von selbst. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat sich hierzu im Land mal umgetan und Beispiele gesammelt. Der ausführliche Bericht HIER.

Held*innen gesucht und gefunden.

Gerade Versicherungsunternehmen rechnen den Klimawandel und seine Folgen sehr genau durch. Die Branche ist sich mittlerweile auch einig, dass dies eine existenzielle Frage ist. Viele Versicherungen fördern deswegen auch Ideen und Ansätze, die dem Klimawandel entgegenwirken oder eine bessere Anpassung an seine Auswirkungen ermöglichen. Bei der Zürich Versicherungsgruppe ist das der „Planet Hero Award“. Unter den diesjährigen Preisträger*innen ist auch die Initiative „Architects for Future“, mit der das Bündnis schon zum Thema „Graue Energie“ zusammengearbeitet hat. Mehr zum Wettbewerb und der diesjährigen Preisverleihung HIER.

Nachhaltiges VHS-Angebot.

Die Klimakrise erfordert einen nachhaltigen Wandel. Die Volkshochschule (VHS) Essen hat hierzu eine eigene Workshop-Reihe aufgelegt. Unter dem Motto „Nachhaltigkeit schaffen – Veränderung gestalten“ widmen sich die sechs Workshops der Reihe von November 2024 bis April 2025 grundsätzlichen Fragen wie dem Verständnis und der Psychologie von Nachhaltigkeit, aber auch Fragen der Methoden, des Projektmanagements und der Kommunikation. Alle Informationen zur Workshop-Reihe HIER.

Das nächste Treffen.

Das nächste Austauschtreffen des Mülheimer KlimaBündnisses findet am 25. November 2024, 18-20 Uhr, statt, diesmal als Videokonferenz auf der Plattform MS Teams. HIER der entsprechende Teilnahme-Link. Fragen, Anregungen und Ideen fürs Austauschtreffen könnt Ihr gerne HIER übersenden.

REDAKTIONSSCHLUSS für den Newsletter Dezember 2024 ist der 30. November 2024.

INTERESSE am Newsletter des Mülheimer KlimaBündnisses? HIER könnt Ihr Euch ANMELDEN.

 

Das Mülheimer KlimaBündnis bietet eine Plattform für Mülheimer Vereine, Verbände, Einrichtungen und Bürger*innen zum Austausch über Mülheims Weg in die Klimaneutralität bis 2035, der so konstruktiv begleitet und mitgestaltet werden soll. Die Initiator*innen gaben seinerzeit den Impuls zur Feststellung der Klimanotlage durch den Rat der Stadt im Juni 2020.

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ANSPRECHPARTNER*INNEN

Michael Cremer, DAV | Axel Hercher, ADFC | Norbert Dieteren-Hilgendorf, Greenpeace | Anke Schniewind, Bürgerin | Dennis Vollmer, Initiative Siedlung Saarnberg

 

KONTAKT klimabuendnis-mh@gmx.de